Die Herausforderung der Perfektion: Kreatives Selbstvertrauen

Der Einfluss von Perfektionismus und sprachlicher Einseitigkeit auf das kreative Selbstvertrauen von Mädchen

Perfektion als Problem: Zwei Drittel der Mädchen haben Angst, Fehler zu machen. Die geschlechtsspezifische Sprache und der Druck, perfekt zu sein, hemmen das kreative Potenzial von Mädchen, so eine neue globale Studie der LEGO Group.

In 36 Ländern wurden im Rahmen der Studie Daten von über 61.500 Kindern im Alter von 5 bis 12 Jahren und ihren Eltern gesammelt. Die Ergebnisse machen deutlich, dass Mädchen von Natur aus sehr kreativ sind, ihnen aber manchmal das Selbstvertrauen fehlt, ihre Kreativität auszudrücken. Zwei Drittel der Mädchen in dieser Altersgruppe zögern, ihre Ideen zu äußern, weil sie Angst vor Fehlern haben. 3 von 5 Mädchen fühlen sich durch die Gesellschaft unter Druck gesetzt, perfekt zu sein. Dies bestätigen auch viele Eltern: Sie glauben, dass die Scheu von Mädchen vor Fehlern sie daran hindert, Ideen zu entwickeln und auszudrücken. Viele gaben auch an, dass der Einfluss des Perfektionsdrucks bei Jungen weniger ausgeprägt ist.

Verändere Worte, verändere die Welt der Mädchen

Was können wir also tun, um das kreative Selbstvertrauen zu fördern und die Barriere des Perfektionismus zu überwinden, damit auch Mädchen unbeschwert spielen können? Die Studie zeigt, dass eine Lösung in unserem alltäglichen Wortschatz liegen könnte.

Betrachtet die Gesellschaft den kreativen Ausdruck von Mädchen eher als „cool“ oder als „niedlich“? Der Datenlage zufolge ist Letzteres der Fall. Die Gesellschaft bezeichnet kreative Leistungen von Mädchen siebenmal häufiger als „niedlich“, „süß“, „hübsch“ oder „schön“ und lobt kreative Leistungen von Jungen doppelt so häufig als „mutig“, „cool“, „genial“ oder „innovativ“.

Überraschenderweise stimmen 58 % der Eltern zu, dass die Gesellschaft Kreationen von Mädchen allgemein mit „niedlich“ assoziiert, während nur 9 % der Meinung sind, dass dieser Begriff mit Kreationen von Jungen verknüpft wird. Im Gegenzug sind 37 % der Eltern der Meinung, dass die Gesellschaft Kreationen von Jungen mit dem Begriff „kühn“ verbindet, während nur 17 % glauben, dass diese Zuschreibung mit den Kreationen von Mädchen assoziiert wird. Man nimmt an, dass dieser einfache Unterschied in der Sprache dazu führt, dass der Wunsch von Mädchen nach Perfektion und ihre Abneigung gegen Experimente bei ihren kreativen Projekten verstärkt wird.

Anstelle dieser stereotypen geschlechtsspezifischen Adjektive sollten wir entwicklungsorientierte Begriffe wie „fantasievoll", „mutig“ und „inspirierend“ verwenden, die Mädchen als aufbauend empfinden.

„Jedes Mädchen verdient die Freiheit, ihre Kreativität ohne Angst oder Druck zu entfalten.“

Die in Harvard ausgebildete Erziehungsforscherin Jennifer B. Wallace sagt dazu: „Was wir früh sagen, wirkt tief. Eine voreingenommene Sprache verstärkt traditionelle Geschlechterrollen, was dazu beitragen kann, die Kreativität von Mädchen einzuschränken und systemische Ungleichheiten aufrechtzuerhalten. Es kann sie auf enge Kategorien beschränken, wie z. B. die Bevorzugung von Ästhetik gegenüber Innovation. Dieses implizite Vorurteil kann das Selbstvertrauen von Mädchen beeinträchtigen und ihre Chancen in männlich dominierten Bereichen einschränken. Die Überwindung dieser Vorurteile ist eine wesentliche Voraussetzung für die Förderung einer integrativen Gesellschaft, in der Mädchen ihr kreatives Potenzial voll ausschöpfen können. Jedes Mädchen verdient die Freiheit, ihre Kreativität ohne Angst oder Druck zu entfalten.“

Die Daten bestätigen dies: 8 von 10 Mädchen gaben an, dass sie weniger Angst haben, Neues auszuprobieren, wenn sie wissen, dass Fehler als Chance zum Lernen anerkannt werden. Darüber hinaus trauen sich 89 % in diesem Fall eher, ihre Kreation zu zeigen. 90 % glauben, dass ihr Selbstvertrauen gestärkt wird, wenn Erwachsene sich auf den kreativen Prozess ihrer Arbeit konzentrieren würden, anstatt auf das Endergebnis.

Die Macht des Spiels

90 % der befragten Eltern sind der Meinung, dass Spielen das Selbstvertrauen ihres Kindes stärkt, es ermutigt, sich auszudrücken, und ihm einen sicheren Raum bietet, in dem es sich ohne Angst vor Fehlern ausprobieren kann. Mehr als 80 % der Kinder gaben an, dass sie sich beim Spielen sicherer fühlen, wenn sie ihre kreativen Ideen zum Ausdruck bringen und weniger Angst haben, Fehler zu machen.

Eine gute Möglichkeit, das kreative Selbstvertrauen von Mädchen zu stärken? LEGO® spielen: 87 % der Teilnehmenden gaben an, dass das Experimentieren mit LEGO Steinen und Bausets ihr Selbstvertrauen in ihre kreativen Fähigkeiten stärkt. Die Umfrage zeigte auch, dass das Spielen mit LEGO Sets Kindern hilft, ihre Angst vor Fehlern zu überwinden und mehr Wert auf Fortschritte zu legen als auf Perfektion. Die Eltern verstehen ebenfalls, dass das Spielen mit LEGO Sets ihren Kindern hilft, Fehler als natürlichen Teil der Kreativität zu sehen.

Dr. Anika Petrella, Forscherin und Psychotherapeutin, bestätigt dies und erklärt: „Mädchen beizubringen, dass Ausprobieren wichtiger ist als Perfektion, ist entscheidend, um ihr authentisches, kreatives Selbstbild zu stärken. Wie wäre dies besser möglich als beim Spielen?“.

Wie Eltern helfen können, kreatives Selbstvertrauen zu fördern

Um die Kreativität von Mädchen zu fördern, haben wir „Play Unstoppable“ ins Leben gerufen, eine spannende Kampagne, die Mädchen und ihre kreative Welt in den Mittelpunkt stellt. Diese Kampagne bietet kostenlose Workshops auf LEGO.com und in ausgewählten LEGO Stores an, mit dem Ziel, kreative Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren dazu anzuspornen, ihre Kreativität frei auszuleben.

Um Eltern dabei zu helfen, dies auch zu Hause zu unterstützen, haben wir in Zusammenarbeit mit der Harvard-Erziehungsforscherin und Bestsellerautorin Jennifer B. Wallace einen Leitfaden mit dem Titel „10 Schritte zur Förderung von kreativem Selbstvertrauen“ erarbeitet. Von der Akzeptanz von Rückschlägen bis hin zur Vermittlung von positiven Vorbildern: Eltern und Erziehungsberechtigte können die kreative Entwicklung ihrer Kinder auf spielerische Weise unterstützen.

Sieh‘s dir hier an

Wenn sie es mögen, gibt es eine LEGO® Welt dazu.

Von Gaming über Magie bis hin zu Märchen gibt es bei uns viele kreative Welten, die Mädchen erschaffen können.